Outplacement in der Praxis: Übertragbare Kompetenzen – schwer aufzuspüren, aber ungemein wertvoll

Outplacement Expertin Aila Kruska - Outplacement Beratung

Aila Kruska – Expertin für Outplacement, Newplacement und Trennungsmanagement

Was tun, wenn Sie während der Jobsuche feststellen, dass die Chance relativ gering ist, einen neuen Job in Ihrem bisherigen Aufgabenfeld oder Branche zu finden? Wenn zum Beispiel Absatzmärkte unerwartet eingebrochen sind, sich Produktionsbedingungen komplett gewandelt oder Automatisierung und Offshoring Einzug gehalten haben.

Oder wenn die Gehälter für Neueingestellte um ein Vielfaches niedriger sind, als Sie es gewohnt sind. Spätestens jetzt ist es sinnvoll, über die sogenannten „übertragbaren Kompetenzen“ nachzudenken! Klingt gut, aber was bedeutet das genau?

Transferable Skills: Ungemein wichtig, aber schwer aufzuspüren

Das Identifizieren von übertragbaren Kompetenzen ist für viele Menschen harte Arbeit und hat manchmal große Ähnlichkeit mit der Suche nach Trüffeln: Es braucht Geduld und Hartnäckigkeit und ein gutes Gespür für erfolgverspre­chende Fundorte. Aber sobald man die Fährte aufgenommen hat, ist eine reiche Beute so gut wie garantiert.

 

Was sind Kompetenzen überhaupt?

Kompetenzen sind das, was uns dazu befähigt, gute Lösungen für neuartige Probleme im fachlichen oder sozialen Kontext zu entwickeln oder herausfordernde, fachübergreifende Situationen wieder in den Griff zu bekommen.

Kompe­tenzen sind also mehr als nur Fachwissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Im Gegensatz zu Qualifikationen sind sie in die Zukunft gerichtet: Ausgehend von den aktuellen Fähig- und Fertigkeiten geben sie Auskunft darüber, wie sich ein Mensch in der Zukunft verhalten wird.

 

Und wann ist eine Kompetenz übertragbar?

Eine Kompetenz ist übertragbar, wenn ich sie unabhängig vom Aufgabengebiet nutzen kann. Wenn Sie sich zum Beispiel plötzlich an einem komplett anderen Arbeitsplatz wiederfinden und sich dort schnell zurechtfinden, weil Sie auf bekannte Arbeitsweisen zurückgreifen können.

 

Das Praxisbeispiel: Reiseverkehrskauffrau

Nach mehr als 20-jähriger Tätigkeit mit Schwerpunkt Buchung, Verkauf und Marketing bei verschiedenen Fluglinien wird eine Reiseverkehrskauffrau arbeitslos. Bewerbungen bei anderen Airlines waren nicht möglich, da die gesamte Luftfahrtbranche Corona-bedingt vor größeren Einschnitten stand und Kurzarbeit und Einstellungsstopp die beherrschenden Begriffe waren.

 

Übertragbare Kompetenzen als Wegweiser für berufliche Alternativen

Eine Alternative musste also her: Sie analysierte ihre bisherigen Berufserfahrungen darauf ­hin, welche methodischen und sozialen Kompetenzen sowie persönliche Eigen­schaften sich dahinter verbergen.

Dabei hatte sie immer die Fragen „Was davon könnte ich auch jenseits der Themen Verkauf und Reservierung beruflich nutzen? Welche Erfahrungen könnte ich auch außerhalb einer Fluglinie nutzen?“ im Hinterkopf. Das Ergebnis war eine Liste von Kompetenzen, die sie aus ihrem angestammten Aufgabenfeld und bisherige Branche in ein komplett neues Umfeld übertragen konnte:

Outplacement-Expertin Aila Kruska

Outplacement-Expertin Aila Kruska

An dieser Stelle kürzen wir das Beispiel ab, denn auf das Zwischenergebnis der übertragbaren Kompetenzen bzw. „transferrable skills“ folgte nun das nicht minder intensive Identifizieren von potenziellen Aufgabenfeldern und Arbeitgebern.

Und was ist aus der ehemaligen Reiseverkaufsfrau geworden? Sie hat eine neue Stelle als Projektleiterin bei einem führenden Anbieter von Dienstleistungen zur Mitarbeiterunterstützung gefunden. Dort ist sie verantwortlich für die Bereitstellung und den reibungslosen Betrieb von Betreuungsplätzen für den Nachwuchs von mehr als 1.000 Mitarbeitern der sehr internationalen Belegschaft.

Als Projektleiterin ist sie Ansprechpartnerin für den Großkunden und für seine größtenteils nicht-deutschsprachigen Eltern und somit Schnittstelle zu den Betreuungseinrichtungen und allen nachgeordneten Abteilungen des Dienstleisters.

Ihre Arbeitssprache ist Englisch. Ihr Organisationstalent und ihr schnelles Reaktionsvermögen sowie ihre Fähigkeit, gerade in sich schnell verändernden Situationen Entscheidungen zu treffen, helfen ihr während der Pandemie ungemein.

 

Ausgangspunkt für eine Neuorientierung

So schwer es auf den ersten Blick scheinen mag, losgelöst von der konkreten beruf­lichen Situation die spezifischen Merkmale des ureigenen Profils herauszuarbeiten, so lohnenswert ist es, diese Hürde zu überwinden und erste Muster hinter dem wohlvertrauten, routinierten Verhalten auszumachen. Das kann wirklich inspirierend sein und auf jeden Fall nützlich für die neue berufliche Ausrichtung.

Manchen Menschen gelingt es recht schnell, ihren übertragbaren Kompetenzen auf die Spur zu kommen. Wem dies nicht mühelos gelingt, kann sich dabei von einem erfahrenen Karrierecoach im Rahmen einer Outplacement Beratung unterstützen lassen.

 

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